Vortrag für Lehrer und Eltern
Viele Eltern und professionelle Erzieher/Pädagogen hypnotisieren unabsichtlich ihre Kinder und erreichen mit ihren Worten oft den gegenteiligen Effekt. Eigene Schuld- und Versagensgefühle sind oft die Folge. Trotz großen pädagogischen Einsatzes gibt es keine oder gegenteilige Wirkungen bei Kindern. Dennoch hat unser Handeln und Reden manchmal ganz positive Folgen. Welche Gesetzmäßigkeiten erklären uns, wann unsere Worte wirkungslos bleiben oder wirkungsvoll werden?
Zu dieser Fragestellung erhielten vormittags die Lehrer und am Abend die Eltern einen Vortrag von Hans Berwanger, Diplom-Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut, Familientherapeut und Hypnotherapeut aus Coburg.
Ausgehend von der Gehirnforschung gab Herr Berwanger interessante Informationen, wie wir die Kinder und Jugendlichen mit unseren Worten erreichen können, ohne sie unter Stress zu setzen und somit Versagensängste auszulösen. Da es sowohl ein Stress- und Angstgedächtnis als auch ein Belohnungsgedächtnis gibt, ist es wichtig, Erziehung und Lernen an das Belohnungsgedächtnis zu koppeln, um bei den Kindern keine unangenehmen Gefühle dabei auszulösen. Ein Beispiel hierfür ist das so genannte „60-Sekunden-Schimpfen“, bei welchem den Kindern zwar ihr Fehlverhalten aufgezeigt wird, gleichzeitig aber auch Positives herausgestellt und ein konkretes Verhaltensziel festgelegt wird.
Beide Zuhörergruppen waren sich einig, dass viele Tipps von Herrn Berwanger sowohl für Unterricht als auch die Erziehung zu Hause äußerst wertvoll sind und gut umgesetzt werden können, damit wir die Kinder eben nicht mit unseren Worten „erschlagen“ und alles Reden eben doch hilft.
BeRin Julia Welz